Was ist das Besondere am Aufgabomat?
Der Aufgabomat erzeugt regelmäßig neue Physik- und Mathematikaufgaben
auf dem Niveau von Grundlagenmodulen ingenieur- und naturwissenschaftlicher
Studiengänge. Die Aufgaben werden mithilfe eines Zufallszahlgenerators in
zweierlei Weise variiert: Hinsichtlich der Zahlenwerte, mit denen die
Berechnungen durchzuführen sind, und bei einem großen Teil der
Aufgaben auch hinsichtlich der Fragestellung selbst.
Zu ausgewälten Themen sind außerdem kurze Skripte beigefügt. Der
Bestand der Skripte wird, wie derjenige der Aufgaben, von Zeit zu Zeit
ergänzt.
Wie sollten Sie den Aufgabomat nutzen?
Kardas und O'Brien (2018) haben gezeigt, dass Menschen, die anderen wiederholt
bei einer Tätigkeit zusehen, leicht der Selbsttäuschung unterliegen,
diese Tätigkeit ebenfalls ausüben zu können. Für Sie
heißt das: Wenn Sie sich lediglich Musterlösungen von
Übungsaufgaben anschauen, ohne sich selbst aktiv mit der Erarbeitung der
Lösungen auseinanderzusetzen, erhalten Sie keine realistische
Einschätzung Ihres Leistungsstands. Daher werden zu allen Aufgaben die
Ergebnisse und in der Regel auch Lösungshinweise angezeigt, aber keine
vollständig ausgearbeitete Lösungswege.
Der Versuch, eine Lösung selbstständig auszuarbeiten, stellt
gleichzeitig einen Test dar, der Ihnen - effizienter als reines Lesen und
Wiederholen - dabei hilft, Lehrinhalte länger im Gedächtnis zu
behalten (Roediger und Karpicke, 2006) und flexibler anwenden zu können
(Butler, 2010). Dieser so genannte Testungseffekt wird unter anderem durch die
Meta-Studie von Rowland (2014) bestätigt.
Literatur:
Butler, A. C., 2010: Repeated testing produces superior transfer of learning
relative to repeated studying. Journal of Experimental Psychology: Learning,
Memory, and Cognition, 36(5), 1118-1133. https://doi.org/10.1037/a0019902.
Kardas, M., O'Brien, E., 2018: Easier seen than done: Merely watching others
perform can foster an illusion of skill acquisition. Psychological Science,
29(4), 521-536, https://doi.org/10.1177/0956797617740646.
Roediger, H. L., Karpicke, J. D., 2006: Test-enhanced learning: Taking memory
tests improves long-term retention. Psychological Science, 17(3), 249-255,
https://doi:10.1111/j.1467-9280.2006.01693.x.
Rowland, C. A., 2014: The effect of testing versus restudy on retention: A
meta-analytic review of the testing effect. Psychological Bulletin, 140(6),
1432-1463, https://doi.org/10.1037/a0037559.
"Wer sich eine Website nur kurz anschaut, wird sich den Inhalt schlecht merken
können. Er nutzt die Information nur oberflächlich und wird schnell
vergessen, was er gelesen hat. Es ist zwar aufwendiger und dauert länger,
etwas [...] nachzuschlagen, aber wer sich Mühe geben muss, wer sich
Wissen erschließen muss, ist klar im Vorteil. Er behält die
Information länger. Die Belohnung steigt mit der Herausforderung."
(Gedächtnisforscherin Hannah Monyer, DER SPIEGEL, 24.2.2024, Seite 99)
Weitere Hinweise zum Thema Lernen finden Sie → hier.
Sollten Sie Unstimmigkeiten oder Fehler bemerken, Verbesserungen oder
Ergänzungen anregen wollen, wenden Sie sich bitte an Prof. Dr.
Klaus Eckhardt, eckhardt[at]aufgabomat.de.